Weißt du, wie du deine eigenen Grenzen erkennst?
Kennst du das Gefühl, ständig über deine eigenen Grenzen zu gehen, nur um es allen recht zu machen? Vielleicht sagst du immer wieder „Ja“, obwohl du „Nein“ meinst, und fühlst dich danach ausgelaugt, überfordert oder sogar wütend auf dich selbst. Die Wahrheit ist: Ohne klare, gesunde Grenzen verlieren wir nicht nur Energie, sondern auch das Gefühl für unsere eigenen Bedürfnisse und Werte.
Gesunde Grenzen sind der Schlüssel zu einem erfüllten und ausgeglichenen Leben. Doch warum fällt es so vielen schwer, diese Grenzen zu erkennen und zu setzen? Und wie kannst du lernen, deine Bedürfnisse zu schützen und gleichzeitig respektvoll mit anderen umzugehen?
Warum gesunde Grenzen so wichtig sind
Gesunde Grenzen zu setzen bedeutet, deine eigenen Bedürfnisse, Werte und Wünsche zu respektieren. Sie sind wie ein Schutzschild, das dich vor Überforderung, Ausbeutung und emotionaler Erschöpfung bewahrt. Doch oft passiert genau das Gegenteil:
- Du fühlst dich ständig gestresst oder überfordert.
- Du hast das Gefühl, dich selbst immer hinten anzustellen.
- Du sagst oft „Ja“, obwohl du innerlich „Nein“ schreien möchtest.
Ohne klare Grenzen bleibt wenig Raum für dich selbst. Dies kann zu Burnout, Konflikten und einem ständigen Gefühl der Unzufriedenheit führen. Wenn du dich in diesen Punkten wiedererkennst, ist es Zeit, aktiv zu werden.

Meine persönliche Reise zu gesunden Grenzen
Auch ich habe lange Zeit nicht auf meine Grenzen geachtet – bis mein Körper mich dazu zwang, innezuhalten. Mit gerade einmal 32 Jahren führte ich eine erfolgreiche Physiotherapie-Praxis mit acht Mitarbeiterinnen. Auf den ersten Blick schien alles perfekt: ein gut laufendes Unternehmen, stolze Eltern und ein Leben, das von außen betrachtet „erfolgreich“ war.
Doch innerlich fühlte ich mich leer, ausgelaugt und einsam. Ich lebte ein Leben, das nicht wirklich meines war – nur, um die Erwartungen anderer zu erfüllen. Der Wendepunkt kam, als ich eine Fehlgeburt erlitt. Dieser Verlust war schmerzhaft, aber er brachte mich dazu, mein Leben grundlegend zu hinterfragen.
Im Herbst 2021 erreichte ich den Tiefpunkt: Mein Körper und meine Seele konnten nicht mehr, und ich fiel in eine schwere Depression. Ich wusste, dass ich etwas ändern musste – nicht nur für mich, sondern auch für meinen Sohn, der einige Monate später zur Welt kam.
Heute weiß ich: Diese schwierige Zeit hat mich stärker gemacht. Ich habe gelernt, gesunde Grenzen zu setzen, meinen Selbstwert zu erkennen und mein Leben nach meinen eigenen Werten zu gestalten. Die Entscheidung, meine Praxis zu schließen, war ein Befreiungsschlag, der noch gefehlt hast um mich für meinen jetzigen Weg frei zu machen.
Selbstwert und Grenzen: Warum ein starkes Selbstwertgefühl entscheidend ist
Ein zentraler Punkt beim Thema Grenzen ist dein Selbstwert. Menschen mit einem gesunden Selbstwertgefühl wissen, dass ihre Bedürfnisse genauso wichtig sind wie die der anderen. Doch viele von uns kämpfen mit tief verankerten Überzeugungen wie:
- „Wenn ich Nein sage, enttäusche ich andere.“
- „Ich muss immer verfügbar sein, um gemocht zu werden.“
- „Meine Bedürfnisse sind nicht so wichtig.“
Das Problem? Ein geringes Selbstwertgefühl führt dazu, dass du deine Grenzen nicht wahrnimmst oder dich nicht traust, sie zu verteidigen. Das Gute daran: Selbstwert ist etwas, das du stärken kannst – und genau hier setzt mein Webinar an.
Zu diesem Thema habe ich dir eine passende Podcast-Episode aufgenommen: Warum es ohne Grenzen kein erfülltes Leben gibt! Hör gerne rein und teile mir deine Gedanken und Herausforderungen zu dem Thema mit!
Lerne Deine persönlichen Grenzen erkennen
Hier ist eine einfache Übung, die dir hilft, deine Grenzen klarer zu erkennen und zu formulieren:
- Nimm dir Zeit für dich.
Setze dich an einen ruhigen Ort, wo du ungestört bist. Atme tief ein und aus und bringe deinen Geist zur Ruhe. - Erinnere dich an Situationen, in denen du „Ja“ gesagt hast, obwohl du „Nein“ meintest.
Notiere dir:- Was war die Situation?
- Wie hast du dich dabei gefühlt?
- Warum hast du zugestimmt?
- Formuliere deine Grenze.
Überlege, wie du in ähnlichen Situationen in Zukunft reagieren möchtest. Zum Beispiel:- Statt „Ich mache das schon“ könntest du sagen: „Das schaffe ich gerade nicht.“
- Statt „Ja, kein Problem“ könntest du sagen: „Lass mich darüber nachdenken und dir Bescheid geben.“
- Spüre in deinen Körper hinein.
Wenn du deine formulierten Grenzen durchgehst, achte auf die Reaktionen deines Körpers. Fühlst du dich entspannt und erleichtert? Das ist ein Zeichen dafür, dass diese Grenze zu dir passt. - Setze dir eine kleine Herausforderung.
Nimm dir vor, in der kommenden Woche bewusst in einer Situation „Nein“ zu sagen – freundlich, aber bestimmt.
Diese Übung hilft dir, deine Grenzen besser wahrzunehmen und Schritt für Schritt umzusetzen.
Wie Achtsamkeit dir hilft, deine Grenzen zu erkennen
Die meisten von uns bemerken erst, dass ihre Grenzen überschritten wurden, wenn es bereits zu spät ist. Vielleicht fühlst du dich wütend, erschöpft oder sogar körperlich angespannt. Hier kann Achtsamkeit ein wertvolles Werkzeug sein:
- Achtsamkeit hilft dir, auf die Signale deines Körpers zu hören.
- Du lernst, frühzeitig zu spüren, wann eine Grenze erreicht ist.
- Durch gezielte Übungen kannst du deine Wahrnehmung schärfen und in stressigen Momenten besser reagieren.
